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Winteranfang und Sommerfrische

Surreales Gemälde von zwei Sesseln am Meeresstrand, die wie menschlichen Wesen erscheinen.
Sommerfrische, Acryl auf Baumwolle, 80 cm x 100 cm, 2014

Während sich auf der südlichen Halbkugel die Menschen nach der Sommerfrische sehnen, beginnt mit dem heutigen Tag auf der nördlichen Halbkugel der Winter. Auch wenn es hier zur Weihnachtszeit eher selten schneit, wird Weihnachten und Schnee doch eher mit unser Region verbunden.

 

Hier und heute ist der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres: der Tag der Wintersonnenwende. Das Schöne daran ist: ab morgen werden die Tage wieder länger. Wir haben uns gewissermaßen daran gewöhnt, dass dem so ist. In grauen Vorzeiten waren sich die Menschen nicht so sicher, ob die kürzer werdenden Tage und das zunehmende Verschwinden der Sonne nicht auch den völligen Untergang der Welt anzeigt. Die Wiederkehr der Sonne war alles andere als ausgemacht und musste daher feierlich herausgefordert werden. Die Erfahrung mit der Eiszeit zeigte, dass ein Winter durchaus seine Längen haben konnte.

 

Die Wiederkehr der Sonne wurde ab dem 4. Jahrhundert (ca. 336) mit der Geburt von Jesus Christus verbunden. Vor zwei Jahrtausenden fiel die Wintersonnenwende noch auf den 25. Dezember. Aus diesem Grund legten die Christen Weihnachten auf diesen Tag. Mit der Einführung des gregorianischen Kalenders fällt die Wintersonnenwende inzwischen auf den 21. Dezember - in Abhängigkeit von den Schaltjahren auch auf den 20. oder 22. Dezember.

 

Die sagenhafte Geschichte um Ragnarök, das „Schicksal der Götter“, der Untergang der alten Welt, orientierte sich vermutlich am alljährlich sich wiederholenden Ereignis der Wintersonnenwende. Die Wolfszwillinge Skalli und Hati haben endlich Sonne und Mond verschlungen. Der Winter hält die Welt im eisigen Griff gefangen. Aber die Sonne wird wiedergeboren. Sie erstrahlt mit zunehmender Dauer und Kraft und kündigt das Wiedererwachen der Natur an. Das ist wahrlich ein Grund zum feiern.

 

 

 

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