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Der schwarze Adam

Der "erste Mensch", als nackter Adam
Adam, Gouache auf Holz, 26 cm x 58 cm, 2005

Mein Adam, gemalt, 2005, sollte schwarz sein. Denn der erste Mensch war, sofern sich so etwas genau bestimmen lässt, schwarz. Darüber hinaus wissen wir heute, dass sich die ersten schreibkundigen Menschen, die Sumerer, selbst als Saggiga, die „Schwarzköpfigen“ bezeichneten.

 

So wie die erste bekannte Schriftkultur in Mesopotamien von schwarzen Menschen begründet worden war, wurde die Herrschaft unter schwarzen Pharaonen zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert als das „goldene Zeitalter“ Ägyptens bezeichnet. Die Pharaonen entstammten dem Königreich Kusch, dessen Entstehung heute noch im Dunkeln liegt. Tatsache jedoch ist, dass es umfassende kriegerische wie friedliche Beziehungen zwischen Ägypten und dem Königreich der Nubier gab.

 

Nichtsdestotrotz sind die Zivilisationen und Hochkulturen Afrikas, abgesehen von Mesopotamien und Ägypten, bis heute wenig erforscht und zum großen Teil unerforscht geblieben. Das hat sicherlich mit der Kolonialgeschichte Afrikas und der damit verbundenen „Überlegenheit weißer Menschen“ zu tun. Zugleich hat es damit zu tun, dass die angebliche Überlegenheit darauf aufbaut, das vielleicht einmal vorhandene Wissen afrikanischer Zivilisationen in Vergessenheit geraten zu lassen.

 

 

Viele aufstrebende Kulturen in der Geschichte zeichneten sich dadurch aus, dass sie die vorangehenden Kulturen und deren Leistungen für sich in Anspruch nahmen und dabei die Vorgängerkulturen selbst in Vergessenheit geraten ließen. Ob sich jedoch die weißen Europäer überhaupt bei der Kolonisierung Afrikas und Australiens ihrer schwarzen Vorgänger-Kulturen bewusst gewesen waren, darf bezweifelt werden. Insofern baut die „weiße Überlegenheit“ mehr auf Unwissenheit denn auf Aneignung auf. So leben heute noch viele Irrtümer fort, wie u.a. die Anbetung weißer Jesus-Figuren, in der sich die scheinbare Berufung weißer Menschen widerzuspiegeln scheint.   

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