Wenn wir es nicht selbst sind, so sind wir doch umgeben von einer Vielzahl an Schattenboxern, die sich vergeblich bemuehen, gegen ihre eigenen Schatten zu boxen. Fuer den Fall der Faelle trainieren und bewaffnen.
Fuer gewoehnlich ist es eine Fahrt von Berlin nach Leipzig keiner Rede wert. Jedoch zu Pfingsten mit dem Regionalverkehr der Bahn und dem 9 Euro Ticket zu reisen, ist schon etwas Besonderes.
Zur wirkungsvollsten Propaganda gehoert es, die Menschen glauben zu lassen, auf der Seite der Guten zu stehen. Egal ob in Vietnam, Afghanistan, Irak oder im Tschad. Wir sind immer auf der Seite der Guten.
Die Erde lebt - gut und gerne ohne uns. Das Geschrei derjenigen, die glauben oder glauben machen wollen, Frieden sei mit mehr Waffen zu erreichen, traegt zu einem fruehzeitigen Ende der Menschheit bei.
Wir sind im Glauben gefangen, dass alles um uns herum so sein muesste, wie es ist: Armut, Gewalt und Krieg. Dabei sind wir es, die zu bestimmen haben, wie unsere Welt gestaltet sein soll. Es ist an der Zeit, genau das zu tun.
Mit unserer Ausstellung kehren wir zu dem zurück und feiern das, was uns am Wichtigsten ist: unserem Leben.
Es ist an der Zeit, sich auf das zu besinnen, was wirklich uns gehoert.
Beim Karneval werden die Dinge auf den Kopf gestellt. Alles wird und ist verkehrt. Letztlich unterstreicht es, wie die wahren (sozialen und kulturellen) Verhaeltnisse sind und zu sein haben. Nur: wissen wir warum?
Wir befinden uns keineswegs auf der hoechsten kuenstlerischen Entwicklungsstufe. Wir sind vielmehr gefangen in Denkmustern, die uns Glauben machen, wir haetten uns (kuenstlerisch) weiterentwickelt.
In der historischen wie gegenwärtigen Wirklichkeit spiegelt sich immer auch die Wahrheit der Sieger in der Geschichte und den Mächtigen der Gegenwart wieder. Natürlich sind auch die Mythologien der Welt von diesen Wahrheiten geprägt. Für die Utopie bedeutet das, solange sie sich nicht der Wirklichkeit gesellschaftlicher Machtverhältnisse bewusst ist, wird sie unweigerlich von dieser geprägt sein. So bleibt die Utopie in der Gegenwart und Geschichte sozialer Ungleichheit gefangen.
Ich habe genug von virtuellen Kontakten und plaediere fuer wirkliche Begegnungen in realen Raeumen. Kunst schaffen fuer ein virtuelles Publikum hat mich muede werden lassen, aber auch gezeigt, wie wertvoll mir ein tatsaechlicher Austausch ist.