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Priamos Traum

Das Abbild des Koenigs Priamos erscheint wie eine Totenmaske und nimmt das Schicksal Trojas vorweg, das mit seinem eigenen Tod verbunden ist.
Traum des Priamos, 32 cm x 28 cm, Gouache auf Holz, 2004

König Priamos ist zu alt um selbst noch mit Erfolg in dem Krieg einzugreifen, der das Ende seines Reiches und seiner Tage bewirken wird. Zugleich ist er alt genug, um letztlich erfolgreich die geschändete Leiche seines gefallenen Sohnes Hektor von Achill zurück zu erhalten. Das ist mit Demut verbunden, die er, wie auch den Untergang seines Reiches, mit Würde erträgt.

 

Er wird der letzte und tragische König Trojas sein. Sein Tod rettet ihn wie Polyxena, die über Achills Grab wird, jedoch von einem weitaus tragischerem Schicksal. Der Weg in die Sklaverei, den die Königin Hekabe, die Schwiegertochter Andromache sowie die Tochter Kassandra antreten müssen, bleibt ihm erspart. Kassandra erteilt das vordergründig tröstliche Los, nicht als Sklavin, sondern als heimliche Braut Agamemnons zugelost worden zu sein. Mit Agamemnon wird sie schließlich das tödliches Schicksal teilen und von Klytaimnestra erdolcht werden.

 

 

Der Traum des Priamos entwickelt sich zum Albtraum. Troja und sein letzter König Priamos sind besiegt. Der Sieger schreibt die Geschichte und legt die neuen Rollen fest. Doch auch viele der Sieger gehen einen tragischen und zumeist mit dem eigenen Tod verbundenen Schicksalen entgegen. So erscheint die Schlacht um Troja, wie so viele vorhergehende und darauf folgende Schlachten, vollkommen sinnlos.  

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