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Wider dem Faust

Expressives Gouache- Bild vom Gesicht eines fallenden Engels
Fallender Engel, 35 cm x 40 cm, Gouache auf Baumwolle, 2004

Ich mag den Faust so wenig wie den Weimarer Beamten, der auf die Künstler seiner Zeit herabsah, die wie Kleist oder auch Lenz allein von der Kunst zu leben beabsichtigten, aber letztlich scheiterten. Faust und Goethe sind quasi die Prototypen und damit Vorbilder einer Kultur, die nicht zuletzt im Bankwesen ihren Niederschlag fand.

 

Der „Mummenschanz“, die Erfindung von Papiergeld, des kaiserlichen Narren Mephisto beschert der modernen Finanzwelt unerschöpflichen Reichtum und erweckt die Illusion unendlicher Bodenschätze, die es zu gewinnen gilt. Fausts seelische Reinigung legitimiert jedweden unternehmerischen Tatendrangs, die keine Grenzen bei der Ausbeutung von Mensch und Natur kennt.

 

 

Goethes Genie bestand wohl auch darin, die „Faustische Entwicklung“ mit all seinen Licht- und Schattenseiten (voraus) gesehen zu haben. Jedoch sollte das kein Anlass sein, auf Faust einen Lobgesang anzustimmen.  

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