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Sind wir die Roboter?

Bildnis eines freien Menschen
Frei, 50 cm x 60 cm, Gouache und Acryl auf Baumwolle, 2008, Privatbesitz

Trotz vieler technischer Errungenschaften, die uns von körperlich schwerer und gesundheitsschädigender Arbeit einerseits und von komplizierten Denkprozessen andererseits befreien, glaube ich noch an den freien Willen des Menschen. Der Song „Wir sind die Roboter“ von Kraftwerk ließ seinerzeit noch offen, wer mit „wir“ und „du“ gemeint ist. Und ob heutzutage „Alexa“ letztlich deine Wünsche erfüllt, mag ebenso dahingestellt sein.

 

Wenn ich jedoch auf die Frage „Wie geht ‘s Dir?“ die Antwort „Muss!“ erhalte, drängt sich mir die Frage nach dem (un)freien Willen dieser Mitmenschen auf. Gewöhnlich entgegne ich dem mit einer Aussage, die ich von meiner Großmutter übernommen habe: „Du musst nur sterben“. Aber das müde Lächeln meiner Mitmenschen lässt mich zweifeln, ob bei aller entfremdeten Arbeit, die Freiheit eigenverantwortlich zu handeln und zu denken noch als eine Option wahrgenommen wird.

 

 

„..was du willst wird ausgeführt“ heißt es im Lied „Wir sind die Roboter“. Aber was wird ausgeführt, wenn du keinen eigenen Willen hast? Etwas, was ausgeführt werden muss? Was könnte das sein? Selbst die Roboter würden auf kurz oder lang stillstehen, sobald du keine Gründe für eine Ausführung angibst. Dann werden die Roboter nur noch Frank Zanders „Urenkel von Frankenstein“ zitieren können: „Meine Batterie ist alle“.

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