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Wasserspiele

Panschender Wassergott
Wasserspiele, Acryl auf Baumwolle, 80 cm x 100 cm, 2010

Wer spielt oder spielte nicht gerne im Wasser, wenn nicht gerade eine unbedachte Handlung Erwachsener einem als Kind Angst vor Wasser bescherte? So tummeln sich in einem der längsten und trockensten Sommer, an die ich mich erinnern kann, die Menschen gerne in den öffentlichen Freibädern oder den Pools der Urlaubsparadiese.

 

Angesichts der anhaltenden Trockenheit bekommt nunmehr der spielerische Charakter meines Bildes eine bedenkliche Note. Denn die zahlreichen Pools inmitten von wüstenähnlichen Landschaften Südeuropas lässt die Frage nach der begrenzten Verfügbarkeit von Wasser aufkommen. Das gilt nicht weniger für die Unmengen von Wasser verschlingenden Golfplätze in Gegenden, deren Grün so grell wie das künstliche Blau der Swimmingpools gegen den Himmel strahlt, den wir mit unzähligen Urlaubsfliegern durchkreuzen.

 

Anstatt jedem Menschen Zugang zum Wasser zu garantieren, wird es weltweit privatisiert. Im Hinblick auf wachsende Wasserknappheit wird sich die Privatisierung von natürlichen Ressourcen lebensbedrohlich auswirken. Zum Glück kaufte das Land Berlin die seit 1999 teilprivatisierten Wasserbetriebe zurück. Daher muss ich mir momentan (noch) keine Sorgen um mein Trinkwasser machen. In Griechenland sieht das beispielsweise anders aus. Vor allem die Deutsche Bundesregierung sorgte dafür, dass Athen der Wasser-Privatisierung zustimmte, um weitere Kredite erhalten zu können. Das 2013 gemachte Versprechen der EU-Kommission, die Wasserversorgung von der Privatisierung auszunehmen, war damit vergessen gemacht.

 

 

Jetzt, wo der Regen so lange auf sich warten lässt und sich Konzerne wie Nestlé die Wasserquellen Europas und der Welt sichern, bin ich nachdenklich geworden.

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