In den vergangenen Tagen fühlte ich den Herbst Einzug halten. Das nostalgische Gefühl holte mich ein, dass in diesen Tagen der Sommer und das bisher gelebte Leben für immer verloren ist. Bereits jetzt ist die Rede von den Attributen einer vergangenen Jahreszeit, einem Sommer, dessen außergewöhnliche Hitze und Trockenheit angeblich nur vom Sommer des Jahres 2003 übertroffen worden sei.
Nach den erheblichen Ernteausfällen in diesem Jahr frage ich mich jetzt, was in der Jahreszeit der Ernte noch zu ernten bleibt? Ist etwa die Obst- oder Weinernte genauso bedroht wie die Getreideernte? Oder fallen diese womöglich sogar besser aus? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass bei einer Ernte gewissermaßen abgerechnet wird, ob sich das, was ich in diesem Jahr an Arbeit und Material investiert habe, bezahlt macht. Das liest sich so, als ob ich mir Gedanken um meine Altersvorsorge machen müsste.
Abgerechnet wird zum Schluss, heißt es. Am Ende zeigt sich, ob sich das, was ich eingesetzt habe, rechnet. Einige mögen dabei mehr an eine finanzielle Ausbeute denken. Ich hingegen denke daran, wie viel ich mich für etwas eingesetzt habe, das ich mit Freuden getan habe und mir persönlich sinnvoll erscheint. Das gilt insbesondere für meine expressive wie utopische Malerei. Zugleich denke ich daran, wie viel mehr ich dem Prinzip sinnlichen und sinnvollen Tuns hätte folgen sollen, und wie viel mehr ich mich zukünftig diesem Grundsatz weiter folgen sollte. Dabei will ich gar nicht an die vielen Versäumnisse denken, die unwiederbringlich verloren sind. Lieber will ich dagegen das Phlegma überwinden, das mich jetzt und in Zukunft von freudigen und sinnvollen Aktivitäten abhält.
Du erntest, was du säst...und ich tue, was ich tue, wenn ich es nicht lasse. So einfach ist das.
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