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Der Mensch ist keine Maschine

Schamane bei der Heilung seines Sohnes
Lebensgeister, Acryl auf Baumwolle, 80 cm x 100 cm, 2013

Das in der frühen Neuzeit entstandene mechanistische Weltbild findet heute seine Fortsetzung in einigen Forschungen zur künstlichen Intelligenz und nicht zuletzt einer Medizin, die an der zukünftigen Unsterblichkeit des Menschen bastelt. Angesichts dessen, dass inzwischen menschliche Organe dreidimensional ausgedruckt werden können, halte ich so etwas wie ein ganzheitliches Zellen-Erneuerungssystem für nicht ausgeschlossen. Und die Tatsache, dass der Großteil an Körperzellen, die wir seit Lebensbeginn besitzen, bereits erneuert sind, führt uns bereits jetzt zu der Frage, ob wir immer noch über den gleichen Körper verfügen bzw. noch die gleichen Menschen sind, die wir einmal gewesen waren. Bei der in technischer Hinsicht grenzenlosen Möglichkeit Organe auszutauschen, stellt sich ebenso die Frage, wie viel Rest-Mensch entscheidet letztlich über eine Noch-Eigene-Identität?

 

 

Bei aller technischen Machbarkeit ist der Mensch keine Maschine. Allerdings ist es uns – vielleicht auch zum Glück - nicht gegeben, den Unterschied bzw. die Grenzen zwischen Mensch und Maschine exakt zu bestimmen. Das wäre wahrscheinlich nur möglich, wenn wir den Geist des Lebens in seiner Vollkommenheit verstehen oder erfahren könnten. Der unsterbliche Mensch der Zukunft wird dies mit aller Wahrscheinlichkeit nie erleben. Vielleicht wird dann ein Rest seines Menschseins in Todessehnsucht verfallen. Wer weiß?

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