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Alles Gute

Lakadone rudert ueber einen See bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang
Inmitten der Umarmung der Sonne und des Mondes, Acryl auf Baumwolle, 100 cm x 80 cm, 2011

Umbrüche sind alltäglich. Bereits die Übergänge vom Tag zur Nacht, von der Nacht zum Tag sind so gewaltig, dass dahinter zwei sich gegenseitig bekämpfende Mächte und Welten vermutet wurden, von deren Siege und Niederlagen das eigene Dasein abhängt. Und in der Tat sind wir letztlich alle auf den alltäglichen Sonnenaufgang angewiesen.

 

Bei Geburtstagen und Jahreswechsel wird diese Alltäglichkeit zu etwas Außergewöhnlichem. Im Gegensatz zu individuellen Geburtstagen wird der Jahreswechsel als kollektives Erlebnis wahrgenommen, obwohl dieser Übergang nicht zuletzt aufgrund der verschiedenen Zeitzonen zu unterschiedlichen Zeiten stattfindet. Abgesehen davon, dass der Zeitpunkt der Jahreswechsel von den jeweiligen Kalendern unterschiedlicher Kulturkreise abhängig ist.

 

Doch unabhängig vom individuellen, kollektiven, regionalen oder globalen Charakter von Übergangsriten, geht es letztlich einzig und allein um die Freude über eine gelungene Grenzüberschreitung: die „tödliche Nacht“, das vergangene Lebensalter überlebt und ein Neues erreicht zu haben, wie wir auch das alte Jahr überstanden und ins neue Jahr übergehen werden.

 

 

In diesem Sinne gleicht der Übergang einem Aufatmen. Wir sind glücklich, weil wir all dies überlebt haben. Denn all dies ist nicht so selbstverständlich, wie es bisweilen scheinen mag. Zumal wir wissen, dass uns allen am Ende unseres Lebens eine allerletzte Grenzüberschreitung erwartet. Aber bis dahin bleiben uns all die vielen Gelegenheiten, uns unseres Daseins zu erfreuen.

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