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Musse

Koerperstudie, Haende, Fuesse
Augenblick, Acryl auf Leinwand, 70 cm x 50 cm, 2018

 In den letzten Wochen und Monaten habe ich mich rar gemacht und mein „Schritttempo“ geändert. Ich habe mich dem Druck widersetzt, geschäftig zu sein und der „Öffentlichkeit“ zu bieten, was sie (vielleicht) von mir verlangt. Warum auch immer? Denn im Gegenzug erhalte ich nur einige wenige „Likes“ oder seltene Male einen netten Kommentar zurück.

 

Beschäftigt sein ist das Attribut eines Menschen, der von der Gesellschaft in der er lebt, gebraucht zu werden scheint. Aber wer wird von wem tatsächlich gebraucht? Und wer fragt danach? Da ich die Fragen nicht befriedigend zu beantworten vermag, gönne ich mir Pausen, Atempausen. Ich halte ein und sehe, dass es auch mal ohne geht, dass ich einfach nur sein kann. Ich schaue mich um und stelle fest, dass niemand es beachtet. Also, geht doch!

 

Ich möchte Muße haben. Ich nehme die Muße für mich in Anspruch, um nicht vor die Hunde zu gehen. Zu guter Letzt bin ich es, der sich zum Getriebenen machen lässt, wenn ich nicht Einhalt gebiete. Aber wem sage ich das, wenn nicht mir?

 

 

Was mache ich auf dem Weg von A nach B? Die Zeit „sinnvoll“ nutzen mit telefonieren, lesen, Musik hören, Skizzen machen oder einfach mal die Dinge sein und nur die Gedanken fließen lassen? Muße. Ja. Aber leichter gesagt, als getan. Muße haben ist ja schön. Aber zuvor muss ich mich erst einmal durchringen, Muße zu nehmen. Das Gegenteil von Zeitmanagement: „Kein Management“ - Muße eben, weil es mir einfach gut tut, die Seele baumeln zu lassen …  

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Kommentare: 1
  • #1

    Rita (Dienstag, 22 Oktober 2019 23:04)

    Lieber Willi, natürlich ist mir aufgefallen das du nicht mehr präsent warst.Und ich finde es nett, das du die die Musse der Auszeit genommen hast.Mehr Achtsamkeit auch für sich selbst ist unbedingt nötig.Auch um neue Schaffenskraft zu tanken.Wie unsere Pilatestrainerin immer so schön sagt.:"Bitte jeder in seinem Rhytmus."