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Wir warten aufs Christkind

Junger nackter Floetenspieler vor die im Hintergrund vereinigt scheinenden Sonne und Mond
Ausschnitt aus "Der Floetenspieler – Die Menschwerdung Tezcatlipocas", Acryl auf Baumwolle, 100 x 80 cm, 2010

 

Für Kinder, die nicht gerade in Krisengebieten, Flüchtlingscamps oder auf der Straße leben, kann das Erwarten des Christkindes oder des Weihnachtsmanns durchaus magisch sein und weihnachtliche Gefühle aufkommen lassen. Das mag auch für in die Jahre gekommene Kinder gelten. Mitunter lassen sich so durchaus auch nostalgische Gefühle erklären, die erwachsene Menschen zur Weihnachtszeit ergreifen. Doch die am Heiland geknüpfte Erwartung von Erlösung kann wohl auch mit dem Weihnachtsfest, dem Gedenken an die Geburt des allzu menschlichen und am Ende doch sterblichen Kindes kaum als eingelöst gelten.

 

 

Die „frohe Botschaft“ ist notgedrungen mit der Erklärung verbunden, das Leiden des göttlich Gesalbten als notwendig zu erachten. Diese „Notwendigkeit“ erschließt sich mir nicht. Bei weiterem Nachdenken erscheint mir der „Antichrist“ als derjenige, der den Sinn dieser Not eben so wenig wie ich zu begreifen vermag. Einige Jahre früher wäre ich für diesen Gedanken sicherlich noch verbrannt worden. Doch zweifelsohne sind mit der „Heilsbotschaft“ der Kreuzestod, Antisemitismus, Inquisition und diverse Kreuzzüge bis in die Jetztzeit verbunden: alle Jahre wieder!

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