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Laerm und Stille

Geschlossene Augen, Farben, Gesicht
Ausschnitt aus "Laerm und Stille", Acryl auf Leinwand, 80 cm x 60 cm, 2023

 Wir leben im Zeitalter der Reizüberflutung. Wir amüsieren und informieren uns zu Tode, meinte einst der Kommunikationswissenschaftler Neil Postman. Über ihn und seine Thesen, die sich seinerzeit auf das Medium Fernsehen bezogen, gibt es sicherlich unterschiedliche Auffassungen. Angesichts der rasanten technischen Entwicklung der Kommunikationsmedien und der Einfluss künstlicher Intelligenz geraten wir zunehmend in Gefahr, das Phänomen der Reizüberflutung nicht einmal mehr wahrzunehmen. Die junge Generation weiß nicht einmal, wovon hier die Rede ist. Während einige Ältere den Versuch aufgeben mussten, ohne Smartphone oder Online-Banking auszukommen, können sich jüngere Menschen ein Leben ohne diese technischen Neuerungen gar nicht vorstellen. Das wir inzwischen gezwungen sind, diese Techniken zu benutzen, erkennen nur noch Wenige. Dabei sollte es zu denken geben, wenn es heute bereits möglich ist, Anrufe oder auch eine Videobotschaft eines geliebten Menschen zu erhalten, essen Stimme und Abbild künstlich erzeugt, also nicht "echt" ist. Wie aber wollen wir uns in zukünftig in einer Welt voller Avatare zurechtfinden? Wir sind jetzt bereits mit täglichen Angriffen auf unsere privaten Daten überfordert. Dabei stehen wir erst am Anfang der Digitalisierung.

 

 

Vermutlich ist all das nicht mehr aufzuhalten, zumal über die Folgen erst dann nachgedacht wird, wenn es bereits zu spät ist. Wir sind weit entfernt davon, in die Fußstapfen eines Prometheus zu treten. Stattdessen öffnen wir - wider besseren Wissens - Epimetheus gleich die Büchse der Pandora. Aber wer weiß, mitunter tragen Denkanstöße dazu bei, einzulenken und Lösungen für solcherlei Probleme zu finden. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

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