Utopische Malerei - Malerei des Utopischen

Ein Liebespaar (Frau und Mann) fliegt wie im Traum aufeinander zu.
Magie des Theaters, Acryl auf Leinwand, 80 cm x 60 cm, 2016

Es ist wie beim richtigen Leben im Falschen. Malerei kann nicht utopisch sein, wenn sie doch im Hier und Jetzt stattfindet. In der Tat male ich im Hier und Jetzt Utopisches. Das ist wie bei Magrittes Bild einer Pfeife, die keine ist. Denn es ist eine Illusion zu glauben, dass es sich bei dem, was Magritte gemalt hat, um eine Pfeife handelt. In Bezug auf Magrittes Surrealismus, kann dies auch als illusionistische Malerei bzw. Malerei illusionärer Wirklichkeiten gekennzeichnet werden.

 

Wirklich sind allein die auf Malgründe fixierten Farben. Alles weitere hängt allein von der Vorstellung und Interpretation der Menschen ab, die das Bild malten und die es betrachten. Aber trotz unseres Wissen um antike Kunst und der Renaissance (Wiedergeburt) antiken Wissens und Techniken unterliegen wir der Täuschung illusionistischer Malkunst.

 

Malerei kann nicht nur utopisch sein. Sie ist es an sich. Es sei denn, ich unterliege der Illusion etwas Wirkliches malen zu können, wie der Bildhauer Pygmalion vom Wunsch beseelt war, eine Skulptur, in die er sich verliebte, mit Hilfe der Götter zum Leben erwecken zu lassen. An eine derartige Wirklichkeit glaube ich nicht. Zudem erinnert mich dieser Irrtum, nicht zwischen Illusion und Wirklichkeit unterscheiden zu können an dem Bilderverbot engstirniger Religionsvertreter.

 

Es muss mir niemand erklären, dass ich mit Malerei nicht in Konkurrenz zu „dem“ Weltschöpfer treten könne. Aber ich muss auch nicht an die Wirklichkeit eines Gottes glauben, die nichts weiter als das geistliche Produkt menschlicher Vorstellung ist.

 

 

Ich werde mich auch nicht einer imaginären Wirklichkeit unterordnen, von der es heißt, sie ist so, weil sie so ist. Also male ich das, was ich sehe. Auch wenn viele Menschen etwas anderes in Geschichte, Gegenwart und Zukunft sehen wollen. So kann von mir aus meine utopische Malerei als verrückt bezeichnet werden. Das wäre auch so falsch nicht. Denn ich möchte mit meiner Malerei von einer Wirklichkeit abrücken, die meiner Vorstellung entgegensteht.  

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