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Die Erde ist eine Scheibe

Mann und Frau, Rueckenansicht
Ausschnitt aus dem noch nicht vollendeten Gemaelde "Zweisam", Acryl auf Baumwolle, 80 cm x 60 cm, 2019

Wenn ich behaupte, dass die Erde eine Scheibe sei, werden die meisten Menschen wohl den Kopf schütteln. Dabei steht meiner Behauptung, außer einer Theorie, die das Gegenteil besagt, nichts entgegen. Selbst der Umstand, dass uns die Theorie eines kugelförmigen Erdkörpers, der sich um eine ebenso kugelförmige Sonne dreht, plausibel erscheint, macht die Theorie nicht überzeugender. Denn Tatsache ist, dass wir die Kugelform unmöglich sehen können. Was wir aber sehen können, gleicht eindeutig einer Scheibe.

 

Dank unseres „Sehfehlers“, jener Unschärfe, die durch das Sehen zweier Augen, gleich zwei verschiedener Blickwinkel, hervorgerufen wird, erscheint uns unsere Umgebung dreidimensional. Dies lässt uns glauben, ja sogar spüren, dass wir uns in Räumen bewegen würden. Jedoch beweist die Projektion dieser Räumlichkeit auf eine zweidimensionale Fläche, dass es sich um eine Illusion handelt. Wir lassen uns täuschen. Dabei untermauern wir selbst die Täuschung, indem wir uns auf der Oberfläche fortbewegen und diese zugleich mit unseren Sinnen als räumlich wahrnehmen. Ein Spiel unserer Nerven, die uns ebenso glauben machen, selbst körperlich, sprich dreidimensional zu sein.

 

 

Bereits der Blick auf den Monitor eines Notebooks oder eines Smartphones sollte uns eines Besseren belehren. Aber sobald wir uns selbst, wie es uns erscheinen will, umarmen, sind wir wieder der Täuschung unseres dreidimensionalen Seins erlegen. Dabei könnte alles so einfach sein – und flach wie eine Scheibe.

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