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Die Idee in der Malerei

malende/zeichnende Hand
Ausschnitt aus "Die Entdeckung der Zeit", Acryl auf Baumwolle, 100 cm x 80 cm, 2019

 Der schöpferischer Akt der Malerei geriet im Lauf der Geschichte immer mal wieder unter dem Verdacht der Blasphemie. Nicht wenige Mitmenschen sehen insbesondere die figurative Malerei als vergeblichen Versuch an, in Konkurrenz zum göttlichen Schöpfungsakt treten zu wollen. Selbst die Suche nach dem Göttlichen in der Natur wird misstrauisch beobachtet. So ist es auch kein Zufall, dass unter den neun Musen der griechischen Mythologie keine der Bildenden Kunst gewidmet ist. Dem Philosophen Platon zufolge konnte bildende Kunst allenfalls unvollkommene Abbilder von Urbildern schaffen. Während er die getreue Nachahmung der Natur als unnötige Zeitverschwendung ansah, hatte er für den subjektiven Ausdruck eines Künstlers oder Künstlerin nur Verachtung übrig.

 

Aufgrund der starken emotionalen wie geistigen Wirkung der Kunst auf die Menschen, stand der Staatsphilosoph Platon der Kunst zumeist ablehnend gegenüber. Das „platonische Prinzip“ wie ich es hier einmal nennen möchte, gilt bis heute. Wenngleich das Gros zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler für sich in Anspruch nehmen, frei und unabhängig zu sein, sind sie in der Regel abhängig vom Diktat des internationalen wie lokalen Kunstmarktes. Wenn sie nicht gerade propagandistische, also für die herrschenden gesellschaftlichen Kräfte Kunstwerke produzieren, schaffen sie eine emotional wie geistig wirkungslose Kunst, die die Herzen und Köpfe der Menschen nicht zu erreichen bzw. zu „verwirren“ vermag.

 

Die „Verwirrung“ und Ablenkung vom Diktat herrschender Ideologien widmet sich die Malerei des Utopischen, deren Ziel es ist, den Geist und die Herzen der Menschen in Brand zu setzen.

 

 

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