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Unmittelbare Malerei

Abel, Brudermord, Altes Testament
Ausschnitt aus dem noch unvollendeten Werk "Abel", Acryl auf Leinwand, 80 cm x 60 cm, 2020

 Künstlern wie Caravaggio und Van Gogh galten und gelten zum Teil immer noch als jene Maler, die ohne jede Vorzeichnungen und Skizzen, das, was sie sahen, auf die Leinwand bannten. Doch jüngeren Untersuchungen zeigten, dass auch die Gemälde dieser Künstler Spuren von Vorzeichnungen aufweisen. Die Unmittelbarkeit ihrer Werke ist damit zumindest etwas eingeschränkt. Immerhin gibt es Zeugnisse darüber, dass viele Landschaftsgemälde Van Goghs in unmittelbarer Umgebung entstanden. Nicht wenige davon entstanden bei Regen oder auch des Nachts. Das unterscheidet ihn von den Impressionisten, deren Werke in der Regel in deren Ateliers gemalt wurden. Gleichwohl wurden auch die meisten Bilder Van Goghs im Atelier vollendet.

 

Die Unmittelbarkeit, das Spontane und zutiefst Emotionale steht damit der bewussten, gedanklich kontrollierten Überarbeitung gegenüber.

 

 

Am Ende entscheiden Künstler*innen jedoch darüber, ob sie Emotionen, die Einfluss auf Farbgebung und Formgestaltung nehmen, freien Lauf lassen, deren Kontrolle womöglich jeden künstlerischen Ansatz zerstören würde.  

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